Ostereier aus dem Supermarkt: Wie und wo werden die Hennen gehalten?

Zu Ostern gehören sie ebenso dazu wie der Osterhase selbst: die bunten Eier. Bereits seit Wochen sind sie im Lebensmitteleinzelhandel zu finden. Der Verein Land schafft Leben hat sich deren Herkunft in verschiedenen Supermärkten genauer angesehen – mit einem erfreulichen Ergebnis.

© Land schafft Leben

Der Verein Land schafft Leben hat sich in diesem Jahr verfrüht auf die Suche nach den Ostereiern begeben, um sich deren Herkunft genauer anzusehen. Mit dem Ergebnis: Alle der 29 getesteten Ostereier-Verpackungen sind mit Haltung der Legehennen und Herkunft der Eier versehen. Von diesen waren fünf als Bio-Eier gekennzeichnet, elf stammten aus Freilandhaltung und dreizehn aus Bodenhaltung. Lediglich bei einzelnen, unverpackten Eiern war dies nicht ersichtlich. Zusätzlich wurde von den vier größten Handelsketten auf Anfrage von Land schafft Leben bestätigt, dass ausschließlich österreichische Ostereier im Sortiment geführt werden. 

Maria Fanninger, Gründerin des Vereins Land schafft Leben, meint dazu: „Bei frischen Eiern sehen wir auf den ersten Blick, woher sie kommen und wie die Hühner gehalten werden. Sobald das Ei gekocht und gefärbt wird, darf es völlig anonym bleiben. Dass das 2024 immer noch sein kann, ist eigentlich unglaublich.“ Umso erfreulicher sei es, dass die Herstellerinnen und Hersteller mittlerweile freiwillig kennzeichnen. Das habe den positiven Nebeneffekt, dass es in den heimischen Supermärkten heuer so gut wie ausschließlich Ostereier aus Österreich gebe. Und zeige: Die Menschen wollen wissen, woher ihre Lebensmittel kommen und wie sie hergestellt werden – überhaupt bei tierischen Produkten.

Was steht drauf am (Frisch-)Ei?

In der EU, und damit auch in Österreich, muss jedes einzelne Frischei nach Herkunft und Haltungsform der Legehenne gekennzeichnet werden. Verarbeitete Eier, wie sie etwa in Nudeln, Mayonnaise oder Fertiggerichten enthalten sind, sind von dieser Kennzeichnungspflicht ausgenommen.  Es liegt daher an den Herstellerbetrieben, Informationen zu Herkunft und Haltung freiwillig zu ergänzen. Tun sie das nicht, wissen Konsumentinnen und Konsumenten beim Kauf von verarbeiteten Produkten wie eben bunten Ostereiern nicht, was sie sich da eigentlich ins Wagerl legen – und laufen Gefahr, ein importiertes Ei aus Käfighaltung zu kaufen.

Käfighaltung ist in Österreich nämlich seit dem Jahr 2020 verboten, allerdings können hierzulande in verarbeiteten Produkten importierte Eier aus Käfighaltung nach wie vor verkauft werden: „Weltweit leben rund 90 Prozent der Hühner noch in Käfigen. Weiterhin aufpassen sollte man bei anderen verarbeiteten Lebensmitteln wie fertigen Kuchen, Nudeln oder Mayonnaise. Denn ohne Angaben zu Haltung und Herkunft kann man davon ausgehen, dass sich Käfigeier aus dem Ausland im Produkt verstecken“,gibt Maria Fanninger zu bedenken. Alle relevanten Informationen zu österreichischen Eiern wurden in einem Factsheet von Land schafft Leben übersichtlich zusammengefasst. Umso erfreulicher ist es daher, dass sich in diesem Jahr in den heimischen Supermärkten so gut wie keine Ostereier aus dem Ausland befinden und die Produzentinnen und Produzenten hier um Transparenz bemüht erscheinen. Durch die Kennzeichnung der Eier ist es für die Konsumentinnen und Konsumenten einfach, sich der österreichischen Herkunft zu versichern.

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