Internationaler Weltfrauentag: Der Handel ist weiblich.

Am 8. März ist Weltfrauentag. Wir feiern ihn seit 1975. Warum ist dieser Tag so wichtig? Von den 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen haben immer noch 49 Länder keine Gesetze, die Frauen vor häuslicher Gewalt schützen. In 18 Ländern können Ehepartner ihren Frauen immer noch verbieten, einer Arbeit nachzugehen.

Der Weltfrauentag ist deshalb so wichtig, um auf diesen Missstand aufmerksam zu machen. Darüber hinaus braucht es auch in der österreichischen und europäischen Frauenpolitik klare Ziele. Für den heimischen Handel sind die Gleichstellung von Frauen und Männern auch im Arbeitsleben, eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie mehr Frauen in Führungsetagen zentrale Anliegen.

Dafür braucht es aber auch entsprechende Rahmenbedingungen, etwa qualitative Kinderbetreuungsplätze. Deren flächendeckende Verfügbarkeit muss gegeben sein, denn wenn ein Kind keinen Platz bekommt, wird einer Frau eine berufliche Chance und damit eine Voraussetzung für Gleichberechtigung genommen. Der Handel ist weiblich – und bereit, sich mit Ideen und Lösungsvorschlägen einzubringen.

Gleichstellungsgesetz schreibt Mindestfrauenanteil von 30% in Aufsichtsräten fest

Im Juni 2017 wurde vom Nationalrat bekanntlich das Gleichstellungsgesetz von Frauen und Männern im Aufsichtsrat beschlossen, das seit 1. Jänner 2018 für Aufsichtsräte von börsennotierten Unternehmen sowie von Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten einen Mindestanteil von 30% für Frauen und Männer vorsieht. Diese Zielvorgabe gilt für Neubestellungen, bei Nichteinhaltung bleibt das Mandat unbesetzt.

Der Handelsverband hält diese Regelung für sinnvoll, da gerade börsennotierte Konzerne auch eine gesellschaftliche Verantwortung und damit Vorbildwirkung haben. Die betriebliche Praxis zeigt ja schon seit Jahren, dass Frauen in Aufsichtsorganen eine bereichernde Rolle einnehmen.

Öffentliche und staatsnahe Unternehmen haben Vorbildwirkung

Auch die häusliche Gewalt gegen Frauen hat im Zuge der Pandemie leider deutlich zugenommen. Daher unterstützt der Handelsverband aktiv die Initiative von Frauen- und Familienministerin Raab zur Prävention von Gewalt gegen Frauen. 2021 gab es eine bundesweite Gewaltschutzinitiative in Kooperation von Polizei und Handelsverband im Rahmen der Initiative “GEMEINSAM.SICHER in Österreich”. Dabei setzte man sich dafür ein, von Gewalt betroffene Frauen noch besser zu erreichen. Lesen Sie hier mehr dazu.

Freiwillige Anreize und Förderungen sinnvoll

Für den privatwirtschaftlichen Bereich spricht sich der Handelsverband für freiwillige Vorgaben in Kombination mit Positivanreizen gegenüber gesetzlichen Verpflichtungen aus. Gerade bei kleineren und mittelständischen Unternehmen sollten gezielte Förderungen einen Wandel unterstützen. Von fundamentaler Relevanz sind überdies flexiblere Arbeitszeiten und vor allem ein familienfreundliches Berufsumfeld, das zu einer besseren Vereinbarkeit beiträgt.

Ganz nach der ehemaligen EU-Kommissarin Viviane Reding: Wir mögen keine Quoten. Aber wir mögen sehr, was sie bewirken. Die Frauenquote sollte jedoch nur in gewissen Bereichen die Ultima Ratio sein, wenn das Selbstverständliche nicht absehbar selbstverständlich wird.

Zusätzlich haben wir heute folgende Message an alle Frauen:

Liebe Frauen, ihr seid toll – in vielerlei Hinsicht. Und weil ganze 72 % der Angestellten im Einzelhandel Frauen sind, möchte euch der Handelsverband heute nicht nur einen schönen Weltfrauentag wünschen, sondern euch auch ein ganz GROSSES DANKE für euren täglichen Einsatz, eure freundliche Beratung und euer Engagement aussprechen. Lasst euch feiern! Aber nicht nur heute, sondern auch an den anderen 364 Tagen im Jahr.

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