Lebensmittelrettung statt Lebensmittelmüll

Anlässlich des Tages der Lebensmittelrettung am 26. Mai macht der Verein Land schafft Leben auf die enormen Mengen an Lebensmittelverschwendung in Österreich aufmerksam. Mit den Lebensmitteln landet nicht nur viel Geld im Abfall, sondern auch wertvolle Ressourcen.

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Ein Stau von Wien bis nach Zürich: Das würde passieren, wenn man alle in Österreich in einem Jahr entsorgten Lebensmittel auf Lastkraftwagen laden und diese aneinanderreihen würde – ein 750 kilometerlanger Stau also.

Noch eindrucksvoller wird das Ausmaß unserer Verschwendung, wenn man bedenkt, dass es sich bei der Million jährlich entsorgten Tonnen nur um sogenannte vermeidbare Lebensmittelabfälle handelt – also um Lebensmittel, die zum Zeitpunkt ihrer Entsorgung noch genießbar sind oder genießbar gewesen wären, wenn man sie rechtzeitig gegessen hätte.

Lebensmittel retten, Klima retten

Weltweit betrachtet landet ein Drittel aller produzierten Lebensmittel im Müll. Das ist auch aus Umweltperspektive ein großes Problem. Denn auch die Produktion jener Lebensmittel, die es nicht einmal auf unsere Teller schaffen, verbraucht Ressourcen.  Auf deren Weg entlang der Wertschöpfungskette, also von der Landwirtschaft über die Verarbeitung und den Transport bis in den Einkaufswagen, entstehen sogar bis zu zehn Prozent der global produzierten Treibhausgase. Wer Lebensmittelverschwendung vermeidet, tut also auch etwas für das Klima.

„Lebensmittelverschwendung ist ein großes gesamtgesellschaftliches Problem, das weitaus gravierendere Auswirkungen hat, als vielen von uns wahrscheinlich bewusst ist“ sagt Maria Fanninger, Gründerin des Vereins Land schafft Leben. „Denn es geht nicht nur um die Lebensmittel, die wir entsorgen, sondern auch die Ressourcen, die mit ihnen in den Müll wandern.“

Wo passiert Lebensmittelverschwendung?

Überall dort, wo Lebensmittel sind, wird ein Teil von ihnen auch entsorgt. Der größte Verschwender ist der Privathaushalt mit einem Anteil von 58 Prozent. Die Verschwendung passiert hier schleichend. Immer wieder verschwenden wir im Haushalt kleine Mengen an Lebensmitteln wie etwa hart gewordenes Brot, Reste vom Vortag oder schimmelig gewordene Marmeladen. Zudem landen immer wieder einwandfreie Produkte mit überschrittenem Mindesthaltbarkeitsdatum im Müll.

An zweiter Stelle folgen die Gastronomie sowie der Außer-Haus-Verzehr mit 19 Prozent. Damit sind die Hotellerie, Gasthäuser sowie Gemeinschaftsverpflegungen in Schulen oder anderen öffentlichen oder betrieblichen Einrichtungen gemeint. An dritter Stelle steht die Verarbeitung mit 14 Prozent. Besonders auffallend ist hier der große Anteil an verschwendeten Backwaren, die rund die Hälfte der verschwendeten Lebensmittel in diesem Bereich ausmachen. An vierter Stelle stehen Supermarkt und Großhandel mit etwa neun Prozent Anteil.

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