Österreich ist größter Kaufkraft-Gewinner im DACH-Raum

In den letzten Jahren hatte der heimische Handel mit einer sinkenden Kaufkraft der Bevölkerung zu kämpfen. Doch nun geht es wieder bergauf: Laut GfK steigt die Kaufkraft in Österreich heuer mehr als doppelt so stark wie in Deutschland und der Schweiz.

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Traditionell lag die Pro-Kopf-Kaufkraft in Österreich immer etwas höher als in Deutschland. Das hatte sich 2022 geändert, als erstmals den Konsument:innen in unserem nördlichen Nachbarland etwas mehr Geld für ihre Ausgaben oder zum Sparen zur Verfügung stand (nämlich 24.807 Euro pro Kopf und Jahr) als die Österreicher:innen (24.759).

Zwei Jahre und eine Inflationskrise später hat sich das Blatt wieder gewendet: Aufgrund zweier kräftiger Inflationsabgeltungen liegt Österreich nun wieder klar vorne. Während die Österreicher:innen 2024 eine Pro-Kopf-Kaufkraft von 29.266 Euro aufweisen, können die Deutschen in diesem Jahr im Schnitt nur 27.848 Euro ausgeben. Das ergibt die jüngste Kaufkraft-Prognose von GfK.

Unangefochten auf Platz 1 im DACH-Raum liegt aber weiterhin die Schweiz, mit einer durchschnittlichen Pro-Kopf-Kaufkraft von 52.566 Euro. Markus Frank, GfK-Experte und Commercial Director im Bereich Geomarketing, kommentiert: „Während die Schweiz und Deutschland dieses Jahr mit 3,2 und 2,8 % moderate Kaufkraftzugewinne im Vergleich zu den revidierten Vorjahreswerten verzeichnen, fällt die Steigerung in Österreich mit 6,7 % mehr als doppelt so hoch aus. Damit bauen die Österreicher ihren Kaufkraftvorsprung gegenüber Deutschland weiter aus und dürften nach aktuellem Stand auch trotz Inflation mehr Geld als im Vorjahr für Ausgaben und zum Sparen zur Verfügung haben.“

Unterschiede innerhalb Österreichs

Wie in den Jahren zuvor belegt Niederösterreich mit 30.707 Euro pro Kopf den ersten Platz und liegt somit knapp 5 % über dem österreichischen Landesdurchschnitt, dicht gefolgt von Vorarlberg mit einem Ausgabepotenzial von 30.544 Euro und dem Burgenland (30.090 Euro). Schlusslicht des Bundeslandrankings ist traditionell und mit deutlichem Abstand die Hauptstadt Wien, die mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 27.328 Euro knapp 7 % unter dem Landesdurchschnitt liegt. Vor Wien liegen die Bundesländer Kärnten (28.862 Euro) und Tirol (28.960 Euro).

© GfK Kaufkraft Österreich 2024

Wien nimmt aufgrund der sehr heterogen über die Stadtbezirke verteilten Kaufkraft eine ganz besondere Stellung ein. So befinden sich gleich vier Hauptstadtbezirke in den Top 10 des Bezirksrankings, gleichzeitig sind aber auch die neun kaufkraftschwächsten Bezirke in Wien zu finden. Spitzenreiter aller Bezirke Österreichs ist Wien 1. (Innere Stadt) mit 42.495 Euro und großem Abstand vor Mödling (36.588 Euro) und Wien 13. ( Hietzing; 36.583 Euro). Neu in den Top 10 ist dieses Jahr der Bezirk Eisenstadt-Umgebung, der mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 31.777 Euro den zehnten Rang belegt und den 18. Wiener Bezirk (Währing) aus den Top 10 verdrängt hat. Außerdem verbessert sich Urfahr-Umgebung um zwei Plätze und liegt dieses Jahr mit einem Ausgabepotenzial von 32.418 Euro auf dem achten Rang.

© GfK Kaufkraft Österreich 2024

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