Die Verkaufsfläche in Österreich ist sehr ungleich verteilt, berichtet RegioData. Vor allem mittelgroße Städte wie Wiener Neustadt oder Steyr verfügen über besonders viele Flächen.

Laut einer aktuellen Analyse von RegioData geht die Verkaufsfläche pro Kopf in Österreich seit dem Jahr 2013 langsam aber stetig zurück: Standen jeder Einwohnerin bzw. jedem Einwohner im Jahr 2014 noch 1,77 m² Verkaufsfläche zur Verfügung, sind es heute nur noch 1,56 m2. Diesen deutlichen Rückgang erklärt das Institut mit „einer Kombination aus Faktoren wie dem Aufstieg des Onlinehandels, steigenden Miet-, Personal- und Energiekosten sowie sich verändernden Konsumgewohnheiten“. Die Reduzierung der Verkaufsflächen ermöglicht es den Unternehmen, Kosten zu senken und gleichzeitig den Bedürfnissen der Verbraucher gerecht zu werden, die zunehmend online einkaufen.
Insgesamt verfügt der Einzelhandel heute über rund 14 Mio. m² Verkaufsflächen, Österreich habe damit im internationalen Vergleich weiterhin „eine ausgesprochen hohe Dichte an Einzelhandelsflächen“, heißt es von RegioData.
Wiener Neustadt ist Verkaufsflächen-Spitzenreiter
Und diese Flächen sind regional höchst unterschiedlich verteilt. Betrachtet man nur die Städte mit über 25.000 Einwohner:innen, hat Wiener Neustadt mit knapp 7 m² pro Kopf die weitaus höchste Verkaufsflächendichte im ganzen Land, während in Wien nicht einmal 2 m² pro Einwohner:in zur Verfügung stehen. Hinter Wiener Neustadt folgen Wels, Steyr und St. Pölten mit Werten zwischen 5 und 6 m2. Auf den Rängen fünf bis sieben liegen mit Klagenfurt, Villach und Wolfsberg gleich drei Kärntner Städte.
Was ist „gesund“?
Darüber, ob eine Stadt „gesund“ ist, sagt die Verkaufsflächendichte aber wenig aus. Das zeigen schon alleine die beiden Städte an der Spitze des Rankings: „Obwohl beide eine extrem hohe Verkaufsflächendichte aufweisen, hat Wiener Neustadt eine besonders hohe Leerstandsquote, während Wels eine sehr niedrige Leerstandsquote hat“, so die RegioData-Analyse. „Dies hat viel mehr mit der Stadtstruktur, Einzugsgebiet, und vielen anderen Einflussfaktoren der jeweiligen Städte zu tun.“
Im Allgemeinen finde man vor allem in mittelgroßen Städten eine hohe Verkaufsflächendichte vor, weil diese Städte oft auch Potenziale der Umgebung abschöpfen könnten. „Die ganz großen Städte, wie Wien und Graz, weisen tatsächlich nicht so hohe Verkaufsflächen auf, wie man vielleicht vermuten würde.“
Für die Zukunft rechnet RegioData mit weiter schrumpfenden Verkaufsflächen, bei einer Abnahme von etwa 1,5 bis 2,0 % pro Jahr. „Es ist wichtig festzuhalten, dass alle Standorte davon betroffen sein werden, einschließlich Innenstädte, Shopping Malls und Retail Parks“, schreibt der Marktanalyst.