Sowohl im Einzelhandel als auch im Großhandel wurde seit September des Vorjahres kein reales Wachstum mehr erzielt. Die Stimmung der Konsument:innen verbessert sich nur langsam.

Der Einzelhandel leidet weiterhin unter der schwachen Nachfrage der Konsument:innen. Laut den jüngsten veröffentlichten Daten von Statistik Austria und OeNB sind die realen Einzelhandelsumsätze auch im Mai 2023 im Jahresvergleich um 4,5 % zurückgegangen. Dabei war schon der Mai 2022 um 3,6 % unter dem damaligen Vorjahreswert geblieben. Es war der sechste Monat mit einem Absatzminus in Folge. Der bisher schwächste Monat des Jahres war der April mit einem inflationsbereinigten Umsatzrückgang von 7,9 %. Ein Umsatzwachstum wurde zuletzt im September 2022 (+ 2,3 %) erzielt, im November 2022 gab es immerhin ein Pari (+/- 0,0 %).
Probleme auch im Großhandel
Für den Großhandel liegen für Mai noch keine Werte vor. Doch auch hier waren die Wachstumsraten zuletzt deutlich negativ (April: -8,0 %; März: -7,2 %). Und auch hier liegt der letzte Monat mit einem realen Absatzplus schon lange zurück: Im September 2022 gab es ein minimales Plus von 0,2 %.
Bei den Konsument:innen überwiegt der Pessimismus
Die Konsument:innenstimmung verbessert sich indessen nur sehr langsam. Laut EU-Konsumentenbarometer schätzt eine weitaus überwiegende Mehrheit der Bevölkerung die allgemeine Wirtschaftslage für die kommenden 12 Monate negativ ein (Saldo aus positiven und negativen Antworten: -37). Noch pessimistischer sind die Österreicher:innen, was die Preisentwicklung in den nächsten 12 Monaten angeht (-75). Kaum jemand sieht derzeit eine günstige Zeit für Anschaffungen (-41). Immerhin: Gefragt nach der eigenen finanziellen Situation in den kommenden 12 Monaten, zeigt der Trend deutlich nach oben. Wurden hier zum Jahreswechsel noch Werte um die -30 und vor einem Jahr (Juli 2022) von -41 verzeichnet, nähert man sich hier langsam wieder einem Gleichgewicht zwischen Optimisten und Pessimisten (- 16). Zuletzt wurde hier im Oktober 2021 ein positiver Wert (+5) erreicht.