Nicht nur die Preise – auch die Kaufkraft der Europäer stieg 2023 laut der jüngsten GfK-Analyse kräftig. Einen besonders großen Sprung nach vorne machte dabei Österreich.

Die Kaufkraft der Europäer stieg 2023 im Schnitt auf 17.688 Euro pro Kopf. Allerdings weisen die 42 Länder Europas deutliche Unterschiede auf: So haben die Menschen in Liechtenstein, der Schweiz und Luxemburg ein weitaus höheres Nettoeinkommen als im Rest Europas, während die Kaufkraft in Belarus, im Kosovo und in der Ukraine am niedrigsten ist. Das zeigt die neue Studie „GfK Kaufkraft Europa 2023“, die ab sofort verfügbar ist.
Österreich steigt von Rang 9 auf Platz 7 auf
Der größte Gewinner des Jahres ist Irland, das im gesamteuropäischen Vergleich um gleich vier Plätze nach vorne rückt, und zwar von Platz zehn auf Rang sechs. Gleich dahinter, auf Rang sieben, findet sich ebenfalls ein Aufsteiger: Österreich. Unser Land konnte im Jahresvergleich immerhin zwei Plätze gutmachen und hat damit Norwegen, Deutschland und Großbritannien überholt. Gemäß den Daten von GfK stehen jeder Österreicherin und jedem Österreicher heuer im Schnitt 26.671 Euro zum Ausgeben oder zum Sparen zur Verfügung. Das sind um 1.912 Euro oder 7,7 % mehr als im Jahr davor. In Österreich ist die Kaufkraft damit um gut 50 % höher als im europäischen Mittel.
Insgesamt liegen 16 der 42 untersuchten Länder über dem europäischen Durchschnitt. Dem gegenüber stehen 26 Länder, deren Pro-Kopf-Kaufkraft unterdurchschnittlich ist. Das Schlusslicht bildet wie in den Vorjahren die Ukraine. Dort haben die Menschen nur 2.478 Euro pro Kopf und damit exakt 14 Prozent des europäischen Durchschnitts zur Verfügung.

Europaweit verringert sich die Kaufkraftschere
GfK-Experte Tim Weber kommentiert: „Auch in diesem Jahr verzeichnen die europäischen Länder im Schnitt ein deutliches Kaufkraftplus von fast 6 Prozent, das die immer noch hohe Inflation aber trotzdem nicht vollständig abfangen kann. Ein positiver Trend lässt sich aber zwischen den 42 Ländern erkennen: Zwar sind die Unterschiede immer noch sehr hoch, was das Ausgabepotenzial angeht, allerdings schließt sich die Kaufkraftschere immerhin etwas.“
Die Kaufkraft bezeichnet das verfügbare Einkommen abzüglich Steuern und Sozialabgaben zuzüglich Transferleistungen und wird pro Kopf und Jahr in Euro als Index ausgewiesen. Basis der Berechnung sind neben Daten der Einkommensteuerstatistik einschlägige Statistiken zur Berechnung von Transferleistungen sowie Prognosewerte der Wirtschaftsinstitute.