Österreich ist Schlusslicht beim Einzelhandelsklima

Die Stimmung auf den Einzelhandelsmärkten hat sich zuletzt in fast ganz Europa aufgehellt. Nur in zwei Länder ist eine Verschlechterung zu verzeichnen. Österreich „glänzt“ als Schlusslicht der Entwicklung.

© Union Investment/GfK

Halbjährlich erhebt das Marktforschungsinstitut GfK im Auftrag des internationalen Immobilieninvestors Union Investment den „Retail Attractiveness Index“, um die Stimmung auf den weltweiten Einzelhandelsmärkten zu vergleichen. Dazu werden Indikatoren wie die Konsumentenstimmung, Unternehmensstimmung, Entwicklung der Einzelhandelsumsätze und Entwicklung der Arbeitslosenzahlen zu einer Indexzahl verdichtet.

In der Vorwoche ist die neue Ausgabe für das 2. Quartal 2023 erschienen. Wichtigstes Ergebnis: Die Erholung der europäischen Einzelhandelsmärkte gewinnt an Kraft und Breite. Binnen Jahresfrist legt der Retail-Index für Europa um knapp sechs Punkte zu und erreicht damit ein gutes Niveau von 114 Punkten (100 steht für eine durchschnittliche Entwicklung, 200 ist das Maximum; Anm. d. Red.). In elf der 15 betrachteten europäischen Länder hat sich die Stimmung im Einzelhandel verbessert, in zwei ist sie gleichgeblieben. Nur in zwei Staaten verschlechterte sich das Einzelhandelsklima gegenüber dem Vorjahresquartal: in Schweden und in Österreich – wobei unser Land mit minus fünf Punkten die absolut schlechteste Entwicklung aufweist.

Einzelhandelsklima im Keller

Auch absolut betrachtet befindet sich das Einzelhandelsklima in Österreich im Keller. Bei dem erwähnten Durchschnittswert von 114 Punkten gibt es nur drei Länder, deren Retail Attractiveness Index unter 100 Punkten liegt. Österreich ist unter den 15 untersuchten europäischen Ländern mit 90 Punkten das zweitschlechteste Land. Nur Schweden schneidet mit 88 Punkten noch schlechter ab.

Angesichts der vielfältigen Herausforderungen, mit denen die Branche zu kämpfen hat, fordert der Handelsverband von der Bundesregierung erneut eine Zukunftsagenda, die mit einer Deregulierungsoffensive für den Handel einhergehen muss.

Weitere Informationen zum Retail Attractiveness Index finden Sie hier.

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