Trendwende bei den Großhandelspreisen: Im Juni ist der Großhandelspreisindex der Statistik Austria um 7,3 % gegenüber dem Vorjahresmonat gesunken. Keine Entspannung ist vorerst noch für den Lebensmittelhandel absehbar.
Im Juni ist der Großhandelspreisindex der Statistik Austria um 7,3 % gegenüber dem Vorjahresmonat gesunken. Es ist der vierte Monat mit Rückgängen in Folge. Bereits im Mai waren die Großhandelspreise immerhin um 4,7 % gesunken, im April um 1,9 %, im März noch um kaum wahrnehmbare 0,4 %.
Ausnahme Lebensmittel
Verantwortlich für den doch spürbaren Rückgang im Juni sind die gesunkenen Preise bei Heizöl, Treibstoffen, Getreide, Baumaterial sowie Eisen und Stahl. Anders sieht es bei den Konsumgütern aus. Besonders in einigen gerade für den Lebensmittelhandel enorm wichtige Warengruppen steigen die Preise weiterhin stark: So sind Zucker, Süßwaren und Backwaren im Jahresvergleich um 22,6 % teurer geworden. Kaffee, Tee, Kakao und Gewürzen haben sich um 19,0 % verteuert, und auch bei Obst, Gemüse und Kartoffeln (sind die Preise um 14,5 % gestiegen. Reinigungsmittel wurden im Großhandel um 13,5 % teurer, alkoholische Getränke sowie Parfümeriewaren und Körperpflegemittel um je 13,0 %, Milch und Milchprodukte sowie Eier, Speiseöle und Nahrungsfette um 11,6 %.
Preise immer noch klar über 2021
Der nunmehrige Rückgang der Großhandelspreise folgt auf die noch nie dagewesenen Steigerungsraten des Vorjahres. Zur Erinnerung: Im Juni 2022 kletterte die Wachstumsrate der Großhandelspreise auf ein Rekordniveau von 26,5 %, nach einem Plus von 25,1 % im Mai. Im Drei-Jahres-Vergleich liegen die Großhandelspreise deshalb heute immer noch um 29,2 % über jenen des Jahres 2020.