
In Österreich wird jährlich eine Million Tonnen Lebensmittel weggeworfen – insbesondere in der Weihnachtszeit landet viel in der Tonne. Größter Verschwender ist dabei der Privathaushalt. Eine gute Planung des Einkaufs und mehr Wissen über die Haltbarkeit von Lebensmitteln können dabei helfen, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Der Verein Land schafft Leben erklärt, wie’s geht.
Das Bewusstsein für das Thema Lebensmittelverschwendung steigt. Trotzdem ist vielen Menschen nicht klar, dass der größte Teil der Verschwendung in den eigenen vier Wänden passiert: Durchschnittlich wird in einem österreichischen Haushalt jährlich rund 130 kg an noch genießbaren Lebensmitteln weggeworfen, das entspricht einem Wert von rund 800 Euro pro Haushalt. In der Weihnachtszeit landen besonders viele Lebensmittel im Müll. Hannes Royer, Obmann des Vereins Land schafft Leben, fordert mehr Bewusstsein für die enorme Verschwendung von Ressourcen:
„Die wenigsten sind sich bewusst, welche Folgen Lebensmittelverschwendung für unseren ökologischen Fußabdruck hat, wie viel Energie und Ressourcen für die Erzeugung eines Produkts benötigt werden. Es wird gesät, geerntet, abgepackt, transportiert – bis das Lebensmittel schlussendlich daheim im Kühlschrank vergessen wird und nach Überschreitung des Mindesthaltbarkeitsdatums im Müll endet. Und bei Fleisch landet sogar ein ganzes Tierleben in der Tonne.”
Hannes Royer, Obmann des Vereins Land schafft Leben

„Mindestens haltbar bis“ heißt nicht ungenießbar ab
Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) wird umgangssprachlich oft Ablaufdatum genannt. Der Begriff suggeriert, dass das Lebensmittel zum angegebenen Zeitpunkt entsorgt werden muss, weil es „abgelaufen“ ist. Das Überschreiten des Mindesthaltbarkeitsdatums heißt aber nicht, dass das Produkt nicht mehr genießbar ist. Vielmehr garantiert der Hersteller damit, dass es bei ordnungsgemäßer Lagerung mindestens bis zu diesem Zeitpunkt alle vorgegebenen Eigenschaften behält. Überprüft man das Produkt mit allen Sinnen auf seine Beschaffenheit, sein Aussehen und seinen Geruch und bemerkt keine Auffälligkeiten, kann es somit auch nach Überschreiten des MHD noch problemlos verzehrt werden. Hannes Royer plädiert für mehr Bewusstsein:
„Es ist noch immer fest in unseren Köpfen, dass ‚abgelaufen‘ ungenießbar bedeutet. Dabei ist das Produkt ja mindestens bis zu diesem Zeitpunkt haltbar. Kenne ich mich aus, was der Unterschied zwischen den Begriffen bedeutet, kann ich auf meine eigenen Sinne vertrauen und somit wertvolle Lebensmittel vor der Mülltonne bewahren.“
Hannes Royer, Obmann des Vereins Land schafft Leben
