Da kann man seinen Senf dazugeben…

Ob beliebte Klassiker wie Estragon-Senf und Kremser Senf oder Spezialsenfe wie Weißwurst-, Dijon- oder Zwiebel-Senf: Speisesenf gibt es in einer Vielzahl an Geschmacksrichtungen. © Land schafft Leben

Kekse, Punsch und Senf: In der Weihnachtszeit wird besonders viel von der gelben Paste aus der Tube gegessen. Der Verein Land schafft Leben hat deshalb das Korn als 21. Lebensmittel unter die Lupe genommen.

Aus der österreichischen Küche ist Speisesenf kaum wegzudenken. So kommt es, dass in Österreich pro Kopf jährlich etwa ein Kilogramm Senf gegessen wird. Dabei unterliegt unser Senfkonsum saisonalen Schwankungen. Das hat mit den Anlässen zu tun, zu denen besonders gerne die gelbe Paste aus der Tube gegessen wird. Seinen Höhepunkt erreicht der Senfkonsum in der Weihnachtszeit. In einer Vielzahl an Gerichten der heimischen Hausmannskost darf Senf nicht fehlen – und wann, wenn nicht in der Weihnachtszeit wird viel und deftig gekocht? Kochwürste, faschierter Braten, Rindsschnitzerl und viele andere Klassiker der österreichischen Küche verdanken ihren Geschmack unter anderem dem darin enthaltenen Senf.

Speisesenf beinhaltet nebst den Senfkörnern Wasser, Salz, Essig, Gewürze und nach Bedarf Zucker oder andere Süßstoffe. © Land schafft Leben
Österreichs Lieblinge: Estragon- und Kremser Senf  

Wenn es um die österreichischen Vorlieben geht, bleiben sie den heimischen Sorten treu. Estragon- und Kremser Senf machen rund zwei Drittel des heimischen Senfmarktes aus, wobei Estragon-Senf der klare Favorit ist: 50 Prozent fallen auf den würzig-scharfen Klassiker. In anderen europäischen Ländern gilt Estragon-Senf eher als Nischenprodukt. Kremser Senf macht einen Anteil von 16 Prozent aus. Mit seinem süßlich-pikanten Geschmack bildet er einen guten Kontrast zum Estragon-Senf. Die restlichen Anteile verfallen einigermaßen ausgewogen auf würzig-scharfe Senfe, Grillsenf, Weißwurstsenf, Dijon- und Englischen Senf.

Tubenland Österreich

Der Österreicher zeichnet sich nicht nur durch seine Liebe zum Estragon-Senf aus, sondern auch dadurch, dass er Senf aus Tuben isst. Dass hierzulande 90 Prozent des Senfes in Tuben verpackt sind, hat historischen Ursprung: Ein heimischer Senfproduzent begann aufgrund einer Rohstoffknappheit nach dem Zweiten Weltkrieg damit, seinen Senf nicht mehr länger in Gläser, sondern in Tuben abzufüllen. Rasch stellte sich heraus, dass diese gut dafür geeignet sind, da sie den Speisesenf vor Lichteinfluss schützen und auch praktisch sind. So wurde Österreich zum Tubenland.

Woher kommen die Senfkörner im Senf?

In einer 200 Gramm Estragon-Senftube befinden sich ungefähr 40 Gramm Senfsamen – das sind in etwa 20 Prozent des Inhalts. Woher die Senfkörner im Speisesenf kommen, muss nicht gekennzeichnet werden. Eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung gibt es nämlich nur für wenige Lebensmittelgruppen, wie beispielsweise Frischobst und -gemüse. Einzig wenn auf der Tube oder dem Senfglas ein Hinweis wie „Hergestellt in Österreich“ angegeben ist, muss die Herkunft der sogenannten Primärzutaten – in diesem Fall der Senfkörner – gekennzeichnet werden, wenn diese nicht aus Österreich stammen.

 Unser Senfkonsum unterliegt saisonalen Schwankungen. Das hat mit den Anlässen zu tun, zu denen besonders gerne die gelbe Paste aus der Tube gegessen wird. © Land schafft Leben

Der Verein Land schafft Leben stellt das 21. recherchierte Lebensmittel Senf ausführlich und leicht verständlich auf seiner Webseite unter landschafftleben.at/senf dar.

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