
Wir wollten wissen was den Online-Marktplatz shöpping.at so einzigartig macht und fanden heraus, dass alle angebotenen Artikel von österreichischen HändlerInnen stammen. Vom kleinen Spezialitäten-Produzenten aus dem Ländle bis zur traditionsreichen Handelskette. „Unser Ziel ist es, zusammen mit Ihnen und unseren Händlern, den Online-Handel rot-weiß-rot mitzugestalten, und das mit gutem Gewissen.“ heißt es auf der Website. Robert Hadzetovic ist ein Kenner der heimischen Handelsbranche. Er stand bereits an der Unternehmensspitze von zahlreichen Unternehmen, darunter willhaben und Thalia. Heute ist Hadzetovic CEO von shöpping.at – der eCommerce-Plattform der Post, wo er gerade auf der Erfolgswelle des Online-Handels surft, denn shöpping konnte gerade im Corona-Jahr 2020 ein massives Wachstum verzeichnen – und das ausschließlich mit österreichischen HändlerInnen.
Das retail Redaktionsteam hat den shöpping.at-Chef gefragt, was das Erfolgsgeheimnis des Online-Marktplatzes ist, welche Vorteile KonsumentInnen erwarten, wenn sie auf shöpping.at bestellen anstatt bei Amazon und Co und warum sich trotz der voranschreitenden Klimakrise immer noch so viele Unternehmen „davor drücken“, ökologische Verantwortung zu übernehmen. Robert Hadzetovics Antworten gibt es hier im Interview – auf retail.at – exklusiv.
Nachhaltigkeit als fixer Bestandteils des Unternehmensleitbildes.
HV: Als langjähriger Geschäftsführer von shöpping kommen Sie an dem Thema Nachhaltigkeit vermutlich nicht vorbei. shöpping ist ja explizit mit dem Versprechen angetreten, den heimischen Handel und damit einen nachhaltigen, regionalen Einkauf zu unterstützen. Welche Rolle spielt die ökologische Nachhaltigkeit in Ihrem Unternehmensleitbild?
Hadzetovic: Nachhaltigkeit ist selbstverständlich eine wichtige Säule unserer Strategie. Wir unterstützen den heimischen, regionalen Handel und E-commerce, stellen ausnahmslos mit der Österreichischen Post und somit CO2-neutral zu und werden in Kürze selbst ein CO2-neutrales Unternehmen sein.
HV: Das letzte Jahr war durch Corona für viele österreichischen HändlerInnen sehr herausfordernd, insbesondere für den heimischen Modehandel. Der eCommerce konnte hingegen um mehr als 17% zulegen. Wie ist es Ihnen bei shöpping im Corona-Jahr 2020 ergangen, sind Sie ein Krisengewinner? Wie viele HändlerInnen sind bereits auf Ihrer Plattform gelistet?
Hadzetovic: Wir denken, dass wir im letzten Jahr durchaus an Bekanntheit gewonnen haben und konnten eine beachtliche Steigerung hinlegen – die hatten wir uns aber ohnehin vorgenommen. Auf unserer Plattform verkaufen mittlerweile rund 1.800 HändlerInnen ihre Produkte.
HV: Was ist das Erfolgsrezept von shöpping bzw. was macht shöpping attraktiver als andere Online-Marktplätze? Wie schaffen Sie es, mit dem globalen Benchmark Amazon mitzuhalten?
Hadzetovic: shöpping ist ein österreichischer Marktplatz für österreichische HändlerInnen um an EndkundInnen in Österreich zu verkaufen. Wir sind eine sinnvolle Ergänzung, die mittlerweile sehr gut funktioniert. Unser Ansatz ist es nicht gegen einen globalen Player anzutreten, wir wollen eine friedliche Koexistenz.
Mit gutem Gewissen online einkaufen.
HV: Abgesehen von der wirtschaftlichen Unterstützung, die heimische Online-HändlerInnen durch einen Kauf auf der regionalen Plattform shöpping erfahren, mit welche Vorteilen dürfen KonsumentInnen rechnen, wenn sie auf dem Marktplatz der Post bestellen anstatt bei anderen (internationalen) Anbietern?
Hadzetovic: Sie können sicher sein, den heimischen bzw. regionalen Handel zu unterstützen, mit kurzen Transportwegen und der CO2-neutralen Zustellung tragen sie zur Nachhaltigkeit in Wirtschaft und Umwelt bei. Und: Sie haben mit gutem Gewissen online eingekauft.
HV: Welche (digitalen) österreichischen Unternehmen sind in Ihren Augen Vorreiter, was das Thema „Nachhaltigkeit“ betrifft?
Hadzetovic: Meiner Wahrnehmung nach war die Österreichische Post sehr früh an dem Thema dran und stellt, wie gesagt, seit Jahren CO2-neutral zu, das finde ich bei dieser enormen Paketmenge beachtlich.
HV: Wie erklären Sie sich, dass sich trotz der voranschreitenden Klimakrise noch so viele Unternehmen „davor drücken“, ökologische Verantwortung zu übernehmen? Vor allem vor dem Hintergrund, dass heutzutage eine „grüne Positionierung“ nachweislich gut für das Unternehmensimage ist und auch KonsumentInnen vermehrt Wert auf Nachhaltigkeit legen.
Hadzetovic: Viele Unternehmen scheuen wohl den Change oder die dahinter vermuteten Kosten.
Ja, zur Omnibus-Richtlinie. Ja, zur Förderung von Transparenz.
HV: Die Omnibus-Richtlinie soll Verbraucherrechte stärken und die Transparenz fördern. Was halten Sie von dieser neuen Richtlinie und inwiefern ist shöpping davon betroffen? Was sagen Sie als Branchenexperte zum aktuellen Oster-Lockdown in Ost-Österreich?
Hadzetovic: Transparenz war für uns von Beginn an ein entscheidendes Unterscheidungsmerkmal, somit begrüßen wir alle Richtlinien, die das manifestieren. Ich bin weder Mediziner noch Virologe, sondern vielmehr mathematisch bzw. statistisch orientiert. Demnach sieht es so aus, als ob derlei Maßnahmen unvermeidbar sind, auch wenn es bei allen schon an die Substanz geht und wir uns auch nach der „alten Normalität“ sehnen.
HV: Wie sieht die Planung bei shöpping aus? Werden Sie 2021 einen noch größeren Umsatz erzielen als im Vorjahr? Dürfen wir spannende, neue Marketingstrategien erwarten?
Hadzetovic: Wir planen eine deutliche Umsatzsteigerung zum Vorjahr und sind optimistisch, das zu schaffen. Marketing ist ein entscheidendes Instrument für uns, auch hier feilen wir permanent an Verbesserungen.