
WARDA- komme wieder.
WARDA NETWORK ist eine junge Kreativagentur, die sich auf Werbung und digitale Produktionen spezialisiert hat. Neben Foto- und Videokampagnen werden gemeinsam mit Kunden Kommunikationsstrategien für das Web und die Straße entwickelt. Als Werbeagentur bietet Warda Network seinen Kunden alle klassischen und neuen Medien. Die Agentur verfügt über eine In-House Produktion mit geballter Expertise und Kompetenz in den Bereichen Videoproduktion, Fotografie, Webentwicklung, (Social Media-) Marketing und Events. Eugen verrät uns, warum er sich die Legalisierung von Marihuana in Österreich wünscht und wie ihn das im Ausbau seines Businesses CannaBeLoved unterstützen würde.
HV: Wie entstand WARDA. Erzähl uns von den Anfängen und der Gründungsphase. Wie schwer war es das Unternehmen tatsächlich umzusetzen?
Eugen Prosquill: WARDA war ursprünglich ein HTL-Schulprojekt, das ich mit Schulkollegen gemeinsam auf die Beine stellte. Die Eventfotografie war der Startschuss und wir landeten schnell in der Partyszene, wo sich WARDA schnell ein Netzwerk aufbaute. Wir dokumentierten das Partyleben und einige Zeit später folgten eigene Veranstaltungen, Gewinnspiele, und Promotion-Aktionen. Nach 5-7 Jahren verfügten wir bereits über sehr viele Kontakte und im nächsten Schritt wurde aus dem Schulprojekt das WARDA Network, unsere Werbeagentur, die heuer ihren 13. Geburtstag feiert.
Meinem Partner Jakob Kattner und mir war von Beginn an wichtig auf 360 Grad Kampagnen zu setzen. Wir träumten von einer Kreativagentur mit unkonventionellem Image, da wir die Werbebranche verändern wollten. Wir sehen es als unsere Berufung Dinge anders anzugehen und das ist uns bis jetzt ganz gut gelungen. Dabei haben wir uns immer gesagt, dass man sich auch trauen muss Fehler zu machen, um daraus zu lernen.
Heute ist das WARDA Network eine Multichannel Contentagentur, die Content für die verschiedensten Kanäle produziert und extrem verknüpft denkt und arbeitet. Wir beginnen oft mit einer Kampagne auf der Straße und leiten die Idee dann zu Instagram oder Tiktok weiter. Es ist wichtig, die Leute immer abzuholen. Neben Foto- und Videoproduktionen, Social Media Marketing und Eventmanagement beherrscht das Team vom WARDA Network auch strategische Markenführung auf hohem Niveau.
HV: Wie ticken die Kunden von WARDA? Wie würdest Du eure Zielgruppe beschreiben?
Eugen Prosquill: Einer unserer größten Vorteile war und ist immer noch, dass wir extrem nah an der jungen Zielgruppe dran sind. Das haben unsere KundInnen auch gemerkt und so konnten wir durch unseren Zugang zum Nachtleben, zu der Gastronomie und durch unsere kreative Herangehensweise große KundInnen wie zum Beispiel Red Bull für uns gewinnen.
Mit unseren Kampagnen sprechen wir generell die Zielgruppe zwischen 18-35 Jahren an – und wir planen auch weiterhin speziell bei den Jungen mit unseren Kampagnen zu punkten.
HV: Du hast im Podcast bei “Frühstück mit Bier” angekündigt, gerne verstärkt ins digitale Geschäft einsteigen zu wollen, sprich auch verstärkt in Startups zu investieren. Welche Projekte schweben dir da konkret vor?
Eugen Prosquill: Ein großes Thema ist definitiv der Handel mit Lizenzen. Auf diese Weise können wir unsere Ideen, wie auch Foto- und Bildmaterial weiter verwerten. Beispielsweise hat vor kurzem ein großer Puzzlehersteller angekündigt, dass er gerne mit dem Fotocontent vom WARDA Network für eine neue Puzzlelinie arbeiten möchte. Es ist krass, was sich da für Möglichkeiten auftun.
Wir werden außerdem bald unsere eigenen interaktiven Filter auf den Markt bringen und damit hoffentlich möglichst viele Smartphones erreichen. Bereits 2020 entwarf WARDA für die exklusive Winter Edition von Red Bull einen interaktiven Instagram-Filter, der über die Channels von Red Bull Österreich und Red Bull Deutschland ausgespielt wurde.
HV: Welche sind deine 5 Geheimtipps der Branche Werbung & Kommunikation im Digitalzeitalter?
Eugen Prosquill: Trend 1: Querzudenken, anders zu denken und sich von der Konkurrenz abzuheben.
Trend 2: KundInnen dürfen nicht nur als KundInnen gesehen werden, sondern viel mehr als Partner oder Freunde. Das Ziel ist es ja, gemeinsam zu wachsen. Das gelingt nur, indem man eine gemeinsame Basis schafft und sich mit den KundInnen ausgleicht. Im Endeffekt kommt es darauf an genauestens auf den Kunden einzugehen, ihn dort abzuholen wo er gerade steht und wirklich zu verstehen wie seine Zielgruppe tickt.
Trend 3: Aktuelle Trends verfolgen! Tiktok eignet sich zum Beispiel auch perfekt als Werbekanal für die Handelsbranche. Der Umgang in der Community ist auf Tiktok noch persönlicher als auf anderen Social Media Netzwerken.
Trend 4: Gerade in der Werbung & Kommunikation ist es das A und O Inhalte crossmedial zu connecten, diese wieder zu verwerten und Daten zu generieren, die dann gemeinsam mit KundInnen gut verarbeiten werden können.
Trend 5: Immer mehr im Kommen ist das People Branding. Unternehmen müssen lernen ihre MitarbeiterInnen als MarkenbotschafterInnen einzusetzen, diese Einfluss aufbauen zu lassen, damit sie dann auf Augenhöhe mit der Community reden können.
HV: Vor dem ersten Lockdown hast du CannaBeLoved gegründet, eine österreichische Premium CBD Marke. Wie läuft das Geschäft und wo liegen etwaige Stolpersteine?
Eugen Prosquill: CannaBeLoved läuft gut und wird in den nächsten Monaten richtig durchstarten. Die Produkte werden momentan noch über den WARDA Webshop vertrieben, da dort einfach unsere Community zu Hause ist und deshalb eine große Reichweite besteht.
Ein Stolperstein ist die Unzulässigkeit von Ad-Schaltungen für CBD am österreichischen Markt. Wir mussten also kreativ sein und uns andere, neue Wege überlegen, um Werbung für CannabeLoved zu machen, wie zum Beispiel unsere WARDA Whatsapp Gruppen zu bespielen. Auch stellen sich viele Payment Provider quer, wenn es um den Bezahlvorgang einer CBD-Bestellung geht. Hier braucht es definitiv mehr Flexibilität in den Payment-Prozessen.
Was ich verraten kann ist, dass CannaBeLoved jetzt schon für den Zeitpunkt vorbaut, an dem das scharfe Zeug (Marihuana) in Österreich legalisiert wird. Wenn es soweit ist, sind unsere Kanäle ready und wir werden schon frühzeitig über einen Wettbewerbsvorsprung verfügen. Grundsätzlich sehe ich in CBD die Zukunft und auch hier möchten wir unser Produktsortiment noch weiter ausbauen.
HV: Welches ist dein persönlicher Favorit unter all euren Produkten aus dem Webshop?
Eugen Prosquill: Die WARDA Puzzles sind ziemlich cool, gerade auch zu Zeiten von Corona. Mir macht es selbst auch Spaß zu puzzeln.
Was brauchst du, um langfristig erfolgreich zu bleiben? Welche Regulierungen oder Rahmenbedingungen wünscht du dir, um Fairplay am österreichischen Markt herzustellen?
Eugen Prosquill: Dafür brauche ich mein Team, denn ohne meine MitarbeiterInnen und deren vernetzter 360 Grad Denkweise geht es nicht.
Für Fairplay und langfristige Branchenfairness braucht es eine Steuerregulierung der großen Online-Händler wie Amazon und Co. Die Politik sollte den Handel – und damit meine ich auch und vor allem auch eCommerce – in den eigenen Ländern mehr pushen. Gerade in Krisenzeiten ist es enorm wichtig regional zu kaufen.
Ansonsten braucht es eine Anpassung der österreichischen Umsatzsteuer an das deutsche Mehrwertsteuer-Modell. In Deutschland wurde die Mehrwertsteuer aufgrund von Corona auf 16% gesenkt und das macht für einen österreichischen Webshop-Betreiber die Versteuerung der Produkte im eigenen Land nicht gerade leichter.
Und natürlich wünsche ich mir endlich die Legalisierung von Marihuana in Österreich sowie vorhin schon erwähnt, mehr Flexibilität der Payment Providern bei den Bezahlprozessen von CBD Produkten.
HV: Lass uns noch kurz über Werbung im Handel sprechen. Welche BestPractice Beispiele fallen dir spontan ein bzw. welche HändlerInnen machen in deinen Augen aktuell spannende Digitalwerbung?
Eugen Prosquill: Als Best Practice Beispiel kann ich dir unsere erste große Blogger-Kampagnen nennen, die wir mit den deutschen Social Media Stars Lisa und Lena für den Proteinriegel Neoh gestartet haben. Neoh ist mit seinem Claim „Fight Sugar“ mittlerweile auf Amazon unter den Topseller Produkten gelistet und wird in Deutschland über die REWE flächendeckend vertrieben. Das Proteinriegel Start-up Neoh war übrigens auch unser erstes Investitionsprojekt, für das wir eben parallel mit einigen Werbekampagnen am Start sind. Seit einem Jahr ist Neoh mit einem eigenen Online-Shop sensationell unterwegs und erwirtschaftet dort ein starkes Direktgeschäft.
An der Stelle muss ich natürlich auch unsere anderen WARDA-Kampagnen nennen, die für mich persönlich wirklich Best Practices sind. Von traditionellen österreichischen großen HändlerInnen fällt mir derzeit kein Beispiel für spannende Digitalwerbung ein, denn klassische Werbung kann jeder.
HV: Du hast für WARDA geplant dieses Jahr gemütlich und nächstes Jahr noch schneller wachsen – wie wirst du dieses Wachstum vorantreiben? Wird WARDA auch bald (verstärkt) international durchstarten?
Eugen Prosquill: Eines kann ich verraten: Das WARDA Network hat viele Projekte in der Pipeline, vor allem auch mit Fokus auf Merchandise Artikel. Wir werden uns intensiv mit neuen Produkten und Projekten für den Handel beschäftigen, mitunter auch unser eCommerce Business weiter vorantreiben. Unser Webshop wird also definitiv weiterwachsen.
In Zukunft setzen wir verstärkt auf eigene Projekte und Firmenbeteiligungen, bei denen das WARDA Network dann auch primär für die Kommunikation verantwortlich sein wird. Diese Agenden stehen ganz groß auf unserer Liste.
Prinzipiell ist es immer schön mitanzusehen, wenn ein Projekt in Österreich startet, es dann ein Roll-out nach Deutschland gibt und es letztendlich vielleicht sogar in den USA Wellen schlägt. So entstehen unsere Best Practice Beispiele, die wir dann auch wahnsinnig gerne anderen Kunden zeigen.