
Wer verbirgt sich hinter Jungborn? Es handelt sich dabei um ein kleineres Versandhandels-Unternehmen, das in Achim bei Bremen angesiedelt ist. Hier stehen hochwertige Lebensmittel und Produkte auf dem Programm, die sich an die Zielguppe 65+ richten. Jungborn steht für kontinuierliches Wachstum und betreibt dabei eine innovative Produktpolitik, wie uns Geschäftsführer Herr Knecht im Interview verrät. Heuer feiert der Nischen-Anbieter seinen 90. Geburtstag und beliefert mit rund 1.500 Produkten etwa 500.000 Haushalte pro Jahr in ganz Deutschland sowie Österreich.
Das Unternehmen ist ein Paradebeispiel dafür, dass auch Traditionsunternehmen die Vorteile der Digitalisierung für sich nutzen können, um dadurch eine etwas reifere und anspruchsvolle Zielgruppe 65+ zu erreichen. Denn neben klassischen Katalogen, werden auch die digitalen Kanäle immer stärker bedient. Dies ist ein Grund, warum die Zielgruppe aktuell etwas jünger wird. Jungborns KundInnen lassen sich vom Katalog inspirieren, bestellen aber verstärkt im Online-Shop. Letztlich geht es um eine optimale Vernetzung analoger und digitaler Kanäle.
Knecht gibt Einblicke in die Unternehmensgeschichte, spricht von strategischen Zielen und Herausforderungen klärt darüber auf, dass man in Deutschland scheinbar einen anderen Kaffeegeschmack hat als wir hier in Österreich.
HV: Jungborn feiert heuer seinen 90. Geburtstag. In Ihrer Unternehmensbeschreibung heißt es „Jungborn ist ein Beispiel, wie man sich als hochwertige Marke im heiß umkämpften Versandhandelsmarkt erfolgreich im Nischensegment über fast ein Jahrhundert behaupten kann.“ Auf welche Meilensteine im Laufe der Unternehmensgeschichte sind Sie als Geschäftsführer besonders stolz?
Knecht: Ich habe lediglich 10 Jahre davon zu verantworten, aber meine Vorgänger haben es geschafft, durch intelligente Zukäufe das Sortiment zielgerichtet zu erweitern und klar auf unsere Zielgruppe der Best-Ager zu fokussieren. Man hat sich nicht verlaufen und die eigene Position in der Nische ausgebaut. Hohe Kundenloyalitäten sprechen eine klare Sprache.
HV: Jungborn konnte als mittelständisches Unternehmen 2020 ein Umsatzplus von 20% verbuchen und dies mit intelligenter Logistik und guter Personalpolitik bewerkstelligen. Wodurch kam dieses Plus zustande?
Knecht: 50% dieser Steigerung haben wir sicherlich dem Corona-Virus zu verdanken, die andere Hälfte konnten wir aber durch ein reguläres Wachstum im Kundenstamm erreichen.
HV: Seit kurzem betreiben Sie auch digitale Kanäle, darunter einen Facebook und Instagram Kanal sowie ein Online Magazin. Planen Sie die Online-Aktivitäten rund um den Jungborn Online-Shop noch weiter auszubauen? Wie schauen Ihre Pläne Richtung Digitalisierung aus?
Knecht: Ja, ein weiterer Ausbau ist unabdingbar. Strategische Zielsetzung ist 2025 einen Online-Anteil am Bestellaufkommen von 50% zu haben. Heute liegen wir als „Katalogdinosaurier“ bei 20%.
HV: Welchen Herausforderungen stehen Sie gegenüber, wenn es um die Themen eCommerce, Digitalisierung und Social Media geht?
Knecht: Die Kundenansprache im eCommerce ist eine andere. Hier lernen wir noch täglich dazu und auch der effiziente Einsatz von Budgets muss anders gesteuert werden. Es braucht mehr Content, positive und klare Markenwelten und nachhaltige Argumentationslinien.
HV: Sie liefern Lebensmittel auch nach Österreich – wie viele österreichische KundInnen verzeichnet Jungborn aktuell? Gibt es einen Mindestbestellwert und wie sieht es mit den Versandkosten aus?
Knecht: Im schönsten Land Europas zählen wir aktuell gute 45.000 KundInnen, die alle 3 Wochen mit einem druckfrischen Katalog informiert werden. Schwerpunkte sind hier Wien, Ober- und Niederösterreich sowie die Steiermark. Einen Mindestbestellwert gibt es nicht, wir steuern aber Bestellwerte unter 20€ mit einem Mindermengenzuschlag von 2,95 € an. Die regulären Versandkosten betragen 3,95 € und ab 65 € liefert Jungborn versandkostenfrei. KundInnen in Österreich haben im Schnitt einen um 5€ höheren Warenkorb als der KundInnen in Deutschland.
HV: Welche Produkte werden am häufigsten über den Online Shop des Versandhauses Jungborn GmbH bestellt? Wenn man Deutschland und Österreich vergleicht, gibt es bei den Bestellvorlieben länderspezifische Unterschiede?
Knecht: Unsere TOP 3 Produkte in Österreich:
- Räucheraal
- Hausmacher Wurst-Set
- Granatapfel-BIO-Saft
Und die TOP 3 Produkte in Deutschland:
- Räucheraal
- Granatapfel-BIO-Saft
- OGO Kaffee Extra Mild
Der maßgebliche Unterschied liegt darin, dass sich in den TOP 10 in Deutschland 4 Sorten-Kaffee befinden, während es in Österreich (noch) kein einziger in die Hitliste geschafft hat. Unser Fazit: KundInnen in Österreich haben trotz regelmäßiger Werbeanstrengungen und Kostenprobenaktionen andere Ansprüche an Kaffee.
HV: Jungborn richtet sich mit seinen Angeboten an eine etwas reifere Zielgruppe von 65+. Planen Sie Aktivitäten, um in Zukunft auch die jüngere Generation verstärkt zu erreichen?
Knecht: Tendenziell verjüngen ja, aber maximal bis 55. Die Best-Ager Zielgruppe ist sehr werthaltig und eine zu große Ausweitung nach unten hätte zu starke Auswirkungen auf Sortiment und Look und würde einer Quadratur des Kreises nahekommen. Wir bleiben wie auch in den letzten 90 Jahren ‚on strategy‘.
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Jungborn setzt nun auch auf digitale Kanäle wie Facebook, Instagram und betreibt einen Newsletter sowie einen Blog. Dieser Case beweist: Digitalisierung bedeutet nicht die eigene Unternehmensphilosophie aus den Augen zu verlieren. Im Gegenteil, sie kann sogar intensiviert werden, wie Geschäftsführer Herr Knecht im Interview aufschlussreich dargestellt hat. Der Handelsverband wünscht der Versandhaus Jungborn GmbH alles Gute zum 90. Geburtstag!
Ich hab das erste mal mit 39 jahren bestellt jetzt bin ich 49 noch längst nicht an 65 + dran ich liebe die produkte von jungborn wenn jemand sagt zu teuer dann kennt er das geschmackserlebnis von euch nicht das ist wirklich jeden penny wert ich empfehle each auf jeden fall immer weiter , ah ja kennengernt habe ich euch tatsächlich über einen herrn der schon 82 jahre alt war , einmal probiert und ich wußte was ich in zukunft will , danke euch und weiter so