Discounter haben sich sehr stark von ihrem anfänglich einfachen Modell, nur preiswerte Produkte und Eigenmarken anzubieten, entfernt. In den letzten 10 Jahren sind Hard-Discounter zu experimentellen Einzelhändlern geworden, die neue Wachstumstaktiken ausprobieren und eine breitere Käuferbasis ansprechen. Der Einkauf bei Discountern ähnelt heute dem Einkaufserlebnis in Super- und Verbrauchermärkten, mit einem stärkeren Fokus auf A-Marken, längeren Öffnungszeiten, Treueprogrammen und Werbung.
Hard-Discounter werden in ihren Geschäftsmodellen immer anspruchsvoller hinsichtlich dauerhafter Listungen für A-Marken, einschließlich Preisaktionen, einer viel stärkeren Fokussierung auf ihr Sortiment und auf Nachhaltigkeit, der Überarbeitung ihrer Eigenmarken und bei der Neugestaltung ihrer Geschäfte.
Die Grenze des Wachstums scheint erreicht
In der Vergangenheit hatten Hard-Discounter ihr starkes Wachstum Filialerweiterungen zu verdanken. Im Jahr 1990 gab es in Europa rund 15.000 Hard-Discounter – in 2017 lag die Zahl bei 42.000. In ganz Europa scheint die Grenze des Wachstums durch Neueröffnungen jedoch erreicht.

Trotz der in den letzten Jahren stagnierenden Zahl der Filialen konnten die Discounter dennoch Anteile gewinnen. Woher kam also dieses Wachstum?

Hard-Discounter, die das Wachstum der Discounter insgesamt vorantreiben, bauen auf Marken als Treiber. Marken treiben die Hälfte des gesamten Discounter-Wachstums von 8,8%, mit nur 30% Marktanteil – eine hervorragende Leistung im Vergleich zu Eigenmarken. Darüber hinaus schaffen Marken durch die Erweiterung des Sortiments eine zusätzliche Nettonachfrage bei Discountern; etwas, das Eigenmarken-Neueinführungen nicht gelingt.
Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit The Nielsen Company (US) LLC.