Befragung. Die 15- bis 22-Jährigen sind die Shopper von morgen. Genau deshalb lassen sich aus ihrem jetzigen Einkaufsverhalten Schlüsse ziehen, in welche Richtung sich der Handel entwickeln könnte. Und die sind durchaus überraschend.
Das Erstaunlichste zuerst: Die ganz Jungen, in der Sprache der Trendforscher „Generation Z“ genannt, kaufen am liebsten im stationären Handel. Das zumindest gilt, wenn man die Ergebnisse der neuen Befragung von Handelsverband und Mindtake genauer unter die Lupe nimmt. Denn zählt man die Kategorien Shopping-Center (Spitzenreiter mit 26 Prozent), Einkaufsstraßen (13 Prozent), Supermarkt (11 Prozent) und Geschäfte abseits von Einkaufsstraßen zusammen (7 Prozent), ergibt das beinahe doppelt so viel wie die Kategorien des E-Commerce (zusammen 34 Prozent). Heißt das, stationäre Händler können auf Marketingaktivitäten im Internet verzichten? Natürlich nicht. Denn logischerweise sind die 15- bis 22-Jährigen als „Digital Natives“ im Netz aktiv, wie man schon an ihren Antworten zu den bevorzugten Social-Media-Kanälen erkennt. Mehr als 91 Prozent verwenden Whatsapp, fast genauso viele Instagram (84 Prozent) und Youtube (80,2 Prozent). Interessant hierbei: Facebook spielt wirklich kaum mehr eine Rolle, wie auch schon frühere Umfragen gezeigt haben. Nur mehr 6 von 10 jungen Menschen treiben sich dort herum, den Messenger nutzen gar nur 35,2 Prozent.
Influencer überzeugen
Wie wichtig das Internet für die Kaufentscheidungen der Teens und Twens ist, zeigen die Antworten auf die Frage nach den Informationsquellen, die vor dem Shopping konsultiert werden. Hier führen Suchmaschinen, allerdings knapp gefolgt von Mundpropaganda. Immerhin knapp die Hälfte der Befragten erkundigt sich direkt im Geschäft.
Eine Zwitterstellung nehmen die Influencer ein: Sie sind im Netz, wirken aber bestenfalls wie gute Bekannte oder sogar Freunde. Und genau das kommt an, denn mehr als die Hälfte der befragten Jung-Shopper hat bereits mindestens einmal ein von einem solchen Einflüsterer beworbenes Produkt gekauft, ein guter Teil auch schon mehrmals. Entscheidend dafür war nicht nur die Produktpräsentation, sondern auch der Mensch, der das Produkt im Netz beworben hat. „Immerhin 8 Prozent haben auch schon mal direkt auf der Website eines Influencers geshoppt”, bestätigt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.