Innovation. Mit welchen Ideen, Strategien und Tools können heimische Händler auch digital reüssieren? Das retail-Magazin hat bei den „eCommerce Heroes“ nachgefragt.
„Mit Mobile, Voice und IOT wird E-Commerce in alle Lebensbereiche integriert. Allerdings wird es keine Geschäfte zwischen Unternehmen oder auch Unternehmen und privaten Kunden geben, die in ihrer Customer Journey nicht hoch relevante Online-Touchpoints haben. Sei es die intensive, direkte Kommunikation über öffentliche und intime Kanäle, das Triggern des direkten Kaufabschlusses in der Search oder das Branding, das letztendlich auch entscheiden wird, wo wir die tägliche Milch holen.“
Jan Radanitsch, CEO Smarter
„Wir sehen ein fundamentales Problem im österreichischen E-Commerce: Es gibt hohe Anfangsinvestitionen und laufende Kosten, aber keine attraktiven Business Cases. Ein Store, der nur für Österreich gebaut ist – noch dazu, wenn es sich um Nischenprodukte handelt –, kann nur in Ausnahmefällen jemals ertragreich sein. Hinter der Digitalisierung steht Skalierung und Internationalisierung – diese beiden Aspekte machen den Erfolg aus. Da fehlt in Österreich oft noch das entsprechende Mindset.“
Nicole Prieller, Geschäftsführung, Point of Origin
„Die Zukunft des E-Commerce bei Dorotheum Juwelier? Wir wollen da sein, wo unsere Kunden gerade sind. Die Digitalisierung ermöglicht uns dies und reduziert die Einstiegshürden unserer Branche. Das nahtlose Einkaufserlebnis über die Kontaktkanäle hinweg zu bieten, ist unser erklärtes Ziel, indem wir unsere Markenwerte online und offline erlebbar machen. Aus diesem Grund werden wir heuer mit einem völlig neuen Onlineshop im Zuge eines Relaunches online gehen.“
Karin Saey, Leitung Bereich Handel, Dorotheum
„Wichtig ist vor allem, in eine Data-Management- Plattform zu investieren. Die zentrale Verwaltung von Kundendaten aus allen Kanälen spielt eine entscheidende Rolle für den Erfolg von E-Commerce-Plattformen. Die Möglichkeit zur Personalisierung ist ein großer Vorteil, allerdings ist dies nur mit einer starken Datenbasis möglich. Kundendaten liegen den Unternehmen meist in diversen Silos vor, werden jedoch nicht effektiv für Marketing und Vertrieb verwendet.“
Klaus Oberlehner, Managing Partner, ecx.io austria
„Die Grenzen zwischen den Kanälen müssen verschwimmen, um dem Endkunden
maximale Flexibilität zu bieten. Die richtige Intralogistiklösung wird immer
mehr zum Schlüsselfaktor. Wir unterstützen unsere Kunden und Partner mit
Innovationen im Bereich der autonomen Fahrzeuge, die ideal für kleine, flexible
Lösungen sind. Vom Taschensorter als Einstiegslösung bis zu flexiblen
Shuttle-Systemen, die mit dem Kundenbedarf mitwachsen und ein effizientes Retourenhandling
garantieren.“
Heimo Robosch, Executive Vice President, Knapp A
„Die Zukunft des E-Commerce heißt Omnichannel. Der Kunde von heute verlangt nach einem vielfältigen Portfolio an Services, die individuell zu ihm und seinem Lebensstil passen. Unser Portfolio stützt sich auf 3 Säulen: den Billa Online Shop, die Billa Click & Collect Filialen und die mehr als 1.000 klassischen Billa Filialen. Nur so kann der Kunde seinen Einkauf inspiriert planen, vorbestellen, abholen oder liefern lassen – ganz individuell und zum Lebensstil passend.“
Julia Stone, Leitung E-Commerce, Billa
„Unser Bestreben liegt darin, High Tech- in sogenannte High Touch-Themen zu verwandeln
und den Fokus auf das Individuum zu setzen. Da physische und virtuelle Welten zusehends miteinander verschmelzen, wird es vor allem auf die technische Perfektion dieser Touch Points ankommen, ob Unternehmen langfristig bestehen können. Den Kunden besser verstehen wird nur der, der diese Touch Points mit menschlichem Support ergänzt und auf Advanced Analytics und Business Intelligence aufbauen kann.“
Roman Chromik, CEO, Cards & Systems
„Stationäre Händler, die nur einen Umtausch innerhalb von 14 Tagen ohne Geld-zurück-Möglichkeit anbieten, werden für Kunden nicht mehr attraktiv sein, da E-Commerce einfach mehr Komfort und Service bietet. Auch wird es zukünftig für Kunden nicht mehr akzeptabel sein, wenn sie mehr als zwei Tage auf ihre Ware warten müssen. Um dies jedoch gewährleisten zu können, haben noch viele Händler größere Hausaufgaben hinsichtlich ihres Bestandsmanagements und ihrer Logistik-Prozesse zu erledigen.“
Gernot Ortoff , Leitung Online Marketing & E-Commerce, K&Ö Service
„Durch ein Omnichannel-Konzept können stationäre Unternehmen nachhaltig Kunden binden. Ein stationärer Auftritt alleine reicht nicht mehr. Ein Großteil stationärer Umsätze ist durch Onlineinformationen beeinfl usst. Auch die Lagerhäuser setzen auf eine Omnichannel-Strategie auf beiden Kanälen – sowohl in den physischen Geschäften als auch im Onlineshop. Damit können die Lagerhäuser hinsichtlich Sortiment, Nähe und persönlicher Betreuung die volle Kraft am Land ausspielen.“
Stephanie Reimann, Geschäftsführerin, Lagerhaus e-Service GmbH
„Durch ein Omnichannel-Konzept können stationäre Unternehmen nachhaltig Kunden binden. Ein stationärer Auftritt alleine reicht nicht mehr. Ein Großteil stationärer Umsätze ist durch Onlineinformationen beeinfl usst. Auch die Lagerhäuser setzen auf eine Omnichannel-Strategie auf beiden Kanälen – sowohl in den physischen Geschäften als auch im Onlineshop. Damit können die Lagerhäuser hinsichtlich Sortiment, Nähe und persönlicher Betreuung die volle Kraft am Land ausspielen.“
Stephanie Reimann, Geschäftsführerin, Lagerhaus e-Service GmbH
„Wir sind überzeugt, dass Erfolg im E-Commerce in Zukunft noch stärker
durch Kooperationen geprägt wird. Deshalb helfen wir, Hürden zu
nehmen, die bisher den E-Commerce bremsen. Wenn wir uns gemeinsam stark
machen, entstehen Synergien, die Wertschöpfungsprozesse entscheidend
voranbringen. Gemeinsam gelingt es, E-Commerce nach europäischen Regeln
zu gestalten. Als Mercateo Gruppe haben wir Lösungen geschaff en, die allen
Unternehmen off en stehen – unabhängig von ihrem bisherigen Digitalisierungsgrad.“
Christoph von Lattorff , Geschäftsführer, Mercateo International
„Die Zukunft des E-Commerce liegt darin, Konsumenten ein schnelles, bequemes, nahtloses Einkaufserlebnis zu ermöglichen. Einkaufen über Sprachbefehl, auch Voice Shopping oder Conversational Commerce genannt, wird zunehmend wichtig. Kunden werden zukünftig über
Sprachassistenten nach Produkten suchen und auch kaufen wollen. Für Marken, Hersteller und
Händler gilt es, Kunden über diese neuen Kanäle zu erreichen.“
Christian Renk, Country Manager und Head Merchant Services Worldline in Österreich
„Unito wird sich mit der Marke OTTO zu einer inspirierenden Life-Style- Plattform entwickeln. Wir bleiben Händler, bieten uns als Marktplatz für externe Dritte an. Wir diff erenzieren uns mit einer weiblichen DNA, Ziel ist ein Online-Wachstum von über zehn Prozent pro Jahr. Wir werden schnell lernen, Geschwindigkeit und Kapital sind entscheidend. Nicht Hierarchien bestimmen Entscheidungen, sondern neue Formen der Zusammenarbeit. Erfolgreiche E-Commerce-
Player lösen sich aus den Erfahrungsgefängnissen der Vergangenheit!“
Harald Gutschi, Geschäftsführer, Unito