Auf die Größe kommt es an

Volkswirtschaft. Der Lebensmitteleinzelhandel ist viel wichtiger, als er scheint:
Betrachtet man alle ökonomischen Effekte, sichert er mehr als 160.000
Arbeitsplätze und schafft ein BIP von über 14 Milliarden Euro.

Österreich ist gut versorgt mit Lebensmittelgeschäften,insgesamt besteht der heimische Lebensmitteleinzelhandel (LEH) aus rund 3.500 Betrieben, die einen Jahresumsatz von über 21 Milliarden Euro erwirtschaften. Die Zahlen täuschen aber, denn die wirklichen Effekte auf die Volkswirtschaft sind noch weitaus größer, hat die Innsbrucker Gesellschaft für Angewandte Wirtschaftsforschung im Auftrag des Handelsverbandes berechnet.

Enormer Wirtschaftsfaktor
Ein Beispiel: Supermarkt A beschafft Erdäpfel von Landwirtin B. Diese werden vom Landarbeiter C geerntet, von Transportunternehmerin D zum Supermarkt geliefert und von Kassierer E dem Kunden verkauft. Strom und Treibstoff stammen vom Energieunternehmen F, dessen Kundendienstmitarbeiterin G besucht eine Fachschulung bei Trainingsanbieter H. „All diese Menschen erhalten Lohn, zahlen Sozialabgaben und erwerben ihrerseits Produkte und Dienstleistungen. Außerdem besteht der Lebensmitteleinzelhandel nicht nur aus dem laufenden Betrieb, sondern stößt auch Investitionen an, die wiederum ein Geflecht aus wirtschaftlichen Abhängigkeiten bilden“, erklärt Studienautor Stefan Haigner. Im Fachjargon der Volkswirtschaftler nennt man diese Effekte direkt (entstehen im Handel), indirekt (entstehen beispielsweise bei Lieferanten) und induziert (entstehen beispielsweise durch den Konsum von Kassierer E). All diese Effekte sind jedenfalls auf den Lebensmitteleinzelhandel zurückzuführen. Und sie ergeben zusammengenommen ein enormes Ausmaß an Wertschöpfung, Beschäftigung und auch Einnahmen für den Staat. Oder anders: Der Lebensmitteleinzelhandel ist ein enorm wichtiger Wirtschaftsfaktor
für Österreich.

Autor: Arndt Müller

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